Die gute alte Mottenkiste - jetzt politisch sauber!
1. Diskussionen sind immer dann unwichtig, wenn du sie verlierst.
Du kommst nicht weiter? Keine Argumente mehr? Kein Problem! Denk immer daran, es ist nur ein verdammtes Forum:
Rede ruhig 30 Seiten über das gleiche Thema - am Ende kannst du immer noch behaupten, dass es dich gar nicht interessiert.
2. Deine Meinung zählt, weil es nun mal deine Meinung ist
Du glaubst, die Erde sei flach, dir fallen aber keine guten Gründe für
diese These ein? Oder noch schlimmer, du glaubst an die Notwendigkeit
der
Todesstrafe und diese linkslinkslinksliberalen Zecken hauen dir dauernd
fundierte Statistiken um die Ohren? Kein Problem: Du bist dein bestes Argument!
Textbausteine dazu:
- Das ist nun mal meine Meinung!
- Ich lass mir von euch nichts sagen, ich habe meine Meinung nun mal und die ist auch richtig!
- Ich bin ein Individuum!
- Würdigt meinen Unsinn!
3. Es ist immer die Rhetorik
Auch wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst - es liegt nicht an den
Argumenten. Nein, es liegt an der Rhetorik! Selbstverständlich nicht in
dem Sinne,
dass du dich nicht ausdrücken kannst - nur bist du nun mal nicht in
einem linksalternativgrünen Terrorcamp in taktischer Rhetorik und
Vernichtungsagitation
ausgebildet worden. Dafür kannst du nichts: Du hast Recht, auch wenn es
anders aussieht. Vergiss das nicht.
4. Studenten sind keine richtigen Staatsbürger
Sie sind laut,
sie sind selbstgerecht, sie haben persönlich noch keine
Kriegsverbrechen begangen - diese Klischees über Studenten sind keine.
Es ist die Wahrheit.
Wie können sie sich also erdreisten, die
deutsche/amerikanische/iranische/... Außenpolitik zu beurteilen? Sie
zahlen ja nicht einmal Steuern! Also erinnere sie
daran, welchen Platz sie in deiner Gesellschaft haben. Sie sind dumme,
arrogante Akademiker, die später einen größeren Anteil deiner Rente
zahlen werden als deine drei Blagen zusammen.
Und sie haben verdammt nochmal die Klappe zu halten!
5. Du könntest es hier ja belegen, aber das würde zu lange dauern.
Nimm
dein Zeitmanagement ernst. Faustformel: auf dreißig Postings voller
Behauptungen sollte maximal ein Beleg folgen. Denk an Antoinette: Das
Volk sieht keine Belege? Dann soll es Behauptungen schlucken!
6. An jeder Diskussion ist mindestens ein Antisemit beteiligt.
Diese
Regel ist inzwischen empirisch belegt - wenn dir also nichts anderes
einfällt, dann such mal nach dem Schwarzen Mann im Thread! Eine
mögliche Erkennungsmethode: Leite irgendwie auf Israel oder den Zweiten
Weltkrieg über. Bsp.: Thema
"Ist der neue Golf GTI zu teuer?" => Billige Autos => VW war KdF
=> Zwangsarbeit => fertig. Der erste, der auf die Überleitung
antwortet und dich für deine Assoziation kritisiert, wird sicher
Antisemit sein.
7. Philosophisches hat in Diskussionen nichts verloren
Es wäre
ja auch absurd, wenn diese Idioten an der Uni etwas lernen würde -
lächerlich. Natürlich ist es überflüssig, wenn man die Begriffe
thematisiert, die in einer Diskussion benutzt werden. Und überhaupt,
was soll das überhaupt? Kritisches Nachdenken?
Wir wissen doch bereits alles!
8. Wer nichts behauptet hat, kann auch nicht unrecht haben.
Seit
Stunden ist da dieser dämliche Schlagabtausch, und es sieht wirklich
düster für dich aus? Du solltest darüber nachdenken, was du eigentlich
sagen wolltest! Vielleicht haben diese Zecken tatsächlich das
verstanden, was du gesagt hast.
Möglicherweise wolltest du gar nicht behaupten, dass zwei zerstörte
Bushaltestellen locker zehn tote Einwanderer aufwiegen? Gut, du hast es
formuliert, aber meine Güte, dass sie dich auch gleich beim Wort nehmen
mussten. Eigentlich wolltest du doch nur
ausdrücken, dass linke Gewalt gegen Gegenstände auch nicht schön ist.
Und ganz im Ernst; das hätten sie auch gleich so verstanden, wenn sie
nur mal nachgedacht hätten. Die Bibel nimmt ja schließlich auch kein
normaler Mensch wörtlich.
9. Vorurteile über Beteiligte sind besser als Fakten über Beteiligtes
Natürlich
könnten deine Gegner einsehen, was doch jedes Kind weiß; Links ist
genausoschlimm wie Rechts, die Mauertoten sind mit dem Holocaust
vergleichbar und überhaupt war die DDR der legitime Rechtsnachfolger
von Satans Reich, mit Stalin, Lenin und Rosa Luxemburg an der Spitze.
Ja, sie KÖNNTEN - aber sie sind ideologisch so verblendet, dass sie
sogar schwarze Schnürsenkel nicht mehr sehen. Du kannst dieses Gespräch
nur auf eine Weise gewinnen; mach ihnen klar, wie sehr sie dem Teufel
anheim gefallen sind! Und prüf bitte, ob das BKA sich nicht für Sache
interessieren könnte: Du weißt ja, die linke Weltrevolution ist immer
noch die größte Gefahr für die freie Welt.
10. Sind wir nicht alle ein bisschen Skeptiker?
Mal im Ernst; was wissen wir schon genau? Gar nichts, oder? Der Mond könnte immer noch aus Käse sein, schließlich könnten die Mondlandungen auch gefälscht sein. Der Konjunktiv ist dein treuer Verbündeter in allen Sachfragen! Natürlich hat die Gegenseite möglicherweise die besseren Argumente, die Studien, die Statistiken und sogar die Augenzeugen, aber mit all dem können sie doch auch falsch liegen - und damit bist du im Recht! Du verstehst es noch nicht ganz? Dann hier eine schematische Aufstellung:
- Alle Argumente und Beweise können falsch sein, von diesem Argument abgesehen
- Damit sind alle Theorien und Behauptungen gleichwertig
- (noch in Arbeit)
- Du bist im Recht!
Versuch's auch mal in der modifizierten Fassung: Wirf dem anderen einfach vor, dass er davon überzeugt ist, die richtige Auffassung zu vertreten! Das ergibt zwar auch keinen Sinn, weil er selbstverständlich genau dann eine Auffassung vertritt, wenn er sie für richtig hält, aber hey: Vielleicht klappt es ja, und wenn du die Punkte dieser Liste regelmäßig abarbeitest, kannst du zumindest darauf hoffen, dass die Hirne deiner Gegner langsam, aber sicher ihren Aggregatzustand ändern.
11. "Who cares? - Der Gutmensch!"
Sie verschwenden deine, eure, unsere Zeit. Sie interessieren für tote Afrikaner, deren Namen niemand kennt, für verprügelte Frauen im Iran, Polizeigewalt in Magdeburg und zerbombte Flüchtlingscamps. Und für Kinderbücher. Und Frauenrechte. Kurz: sie interessieren sich! Allein schon deshalb hätte es sowas unter dem GröFaZ sicher nicht gegeben. Aber wie erkennt man einen Gutmenschen?
Eine nicht-repräsentative Umfrage im PB lieferte drei Merkmale:
- Sie argumentieren permanent fern jeder Lebenswirklichkeit. So fordern sie etwa, so genannte "Kriegsverbrechen" als solche anzuerkennen, wo doch jedes Kind weiß, dass im Krieg und in der Liebe alles erlaubt ist.
- Sie sind Scheinheilige. Sie fordern fairen Handel und kaufen nicht mal ihre Fernseher im Weltladen. Sie fordern die Gleichberechtigung der Frauen am Arbeitsplatz und führen dabei nicht einmal ein eigenes Unternehmen
- Sie sind Idioten und nicht deiner Meinung!
Zeig ihnen, wo der Hammer hängt. Pöbel sie zurück in die Wirklichkeit. Häng sie an ihrer Uneigennützigkeit auf. Denk dran; du bist ja noch nett zu ihnen. Der Führer hätte da ganz andere Seiten aufgezogen.
12. Beurteile mich nicht nach meinen Handlungen!
Du hast die NPD/FDP gewählt. Klar hast du das, sonst hättest du ja keinen Thread aufmachen müssen. Aber kann man dich dafür verurteilen? Für wen halten sich diese Gutmenschen eigentlich?! Handlungen sind sicher kein Maßstab, über einen anderen zu urteilen. Schließlich leben wir in einer Demokratie, und das bedeutet, dass jeder den postfaschistischen Pseudodemokraten wählen darf, der ihm beliebt - denn das ist die wahre Erfüllung des freien und geheimen Wahlrechts. Was schert es dich, welche Folgen deine Wahl hat? Sollen sich doch andere darum kümmern. Politiker zum Beispiel, die tun ja sonst schon nichts.
Man mag dir erzählen, der gemeine Bürger hätte eine Art moralische "Verantwortung" für seine Entscheidungen: Lass dich davon nicht in die Irre führen! Die Verantwortung haben ausschließlich die, die du (nicht) gewählt hast. Demokratie ist ja kein Impro-Theater: Du bist nur Zuschauer und darfst durch deinen Applaus klarstellen, wer dir besser gefallen hat. Und man kann doch niemanden verurteilen, nur weil er einen weißen Schauspieler nun mal besser fand als jeden schwarzen. Das ist doch Geschmackssache, Spinat oder FDP. Was ist der Unterschied?
13. Woher soll ich vom Holocaust wissen, ich war doch nicht dabei!
Immer wieder appellieren Gutmenschen in ihren ideologisch verseuchten Argumentationen an die so genannte Allgemeinbildung - und manchmal hast du dann vielleicht den Eindruck, dir fehlt dieses Ding, dieses Etwas.
Lass dich nicht irritieren! Allgemeinbildung ist nur eine Erfindung fauler Studenten. Wenn du mit einer Sache bisher nichts zu tun hattest, kannst du auch nicht davon wissen. Es ist nicht deine Aufgabe, die GPS-Satelliten zu warten - also woher solltest du wissen, was ein Sate...dingsda ist. Das ist doch nicht deine Sache.
14. Kalle ist auf deiner Seite!
Du kennst Kalle vom Bau nicht? Kalle, bürgerlich Karl-Heinz Köpenick, ist zwar nicht im GSPB angemeldet, dennoch kennen viele Benutzer seinen Namen. Dsa liegt daran, dass er es ist, der sich nach langer Suche seitens verschiedentlich orientierter User bereit erklärte, die schweigende Mehrheit im PB zu vertreten. Fragen nach der Finanzierung dieser (Dritt-)Anstellung konnten bisher nicht genauer geklärt werden, es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich sein Engagement an der Steuer vorbei mit Oettinger-Wertmarken abgegolten wird, die über ein ehemaliges Schwarzkonto der CDU verwaltet werden - zu den Namen der Spender schweigt sich der Altkanzler aber bisher aus.
Ironischerweise ist Kalle nur in den Ferien auf dem Bau tätig, um seine fünfköpfige Familie zu ernähren: Solange er an seiner Doktorarbeit in Pharmazie arbeitet, kann er in diesem Beruf noch nicht genug Geld verdienen, zudem muss er Schulden abzahlen, die aus einer unsäglichen Trunkenheitsfahrt (mit anschließender Fahrerflucht) resultierte. Aber egal, wie es nun ist; Kalle hat sich für die nächsten zwei Jahre verpflichtet, als Pfand all derer aufzutreten, die keine pauschalierenden Aussagen über den dummen Deutschen treffen wollen, sondern stattdessen lieber ein Beispiel vorlegen, das "aus dem Leben gegriffen" scheint. Und ganz verkehrt ist das nicht; Kalle liest tatsächlich die BILD, weil das die einzige Zeitung ist, die immer auf dem Bau so herumliegt, und weil ihr Format den bequemen Schmuggel kleiner Mengen Elektromaterial erlaubt. Auch bedient sich Kalle einer teils rüden, um nicht zu sagen primitiven Sprache, weil er glaubt, dass dies seine Chancen bei Mindy, der Vorarbeiterin erhöht, die er schon auf der letzten Weihnachtsfeier flachgelegt hat. Ärger mit seiner Frau hat er deshalb aber nicht, denn die ist sowieso nicht an ihm interessiert und hat ihn nur geheiratet, weil sie ansonsten zusammen mit den Kindern abgeschoben worden wäre.
Damit wären wir schon bei dem dritten Kriterium, welches nach PB-Maßstäben die oft beschimpfte, stets verteidigte Unterschicht ausmacht: Zu wenig Sex mit ein und derselben Person. Mettbrötchen mag er übrigens auch.
Mit anderen Worten:
Wann immer auch die dumpfe Masse zitiert, an den Pranger gestellt, gerettet oder gescholten werden soll - Kalle steht Pate. Wenn du eine These verteidigst, die die Unterschicht betrifft, wenn dir aber die Mittel fehlen, sie zu belegen: Beruf dich auf Kalle!
15. Das K-Theorem
Das K-Theorem bietet eine einfache und auch für den Laien zu erlernende Methode, dem Diskussionsgegner schlimmste Delikte vorzuwerfen, und zwar unabhängig davon, was er genau gesagt hat. Du willst es lernen? Hier drei einfache Schritte:
- Sag denen, wie es wirklich aussieht in der Welt! Liefer keine Beweise, beleidige möglichst viele Anwesende - sie sind ja selbst schuld, wenn sie denn eine schlicht und ergreifend falsche These vertreten.
- Warte, bis jemand widerspricht.
- Erkläre, dass dieser Widerspruch nur Teil einer schmierigen Hetzkampagne gegen dich ist. Stelle Vermutungen darüber an, ob und warum die konkrete Frage oder das Thema ausschließlich dem Zweck dient, dich persönlich anzugreifen, zu mobben und deine psychische Verfassung zu beeinträchtigen. Bedenke; auch wenn es unwahrscheinlich klingt, vielleicht wurde das gesamte Board nur zu diesem Zweck gegründet!
16. Tod den Vergleichen!
Immer, wenn hirnverbrannten Gutmenschen nichts mehr einfällt, kommen sie - ganz ihrer hinterfotzigen Art entsprechend - mit ihrem Lieblingswerkzeug daher; dem Vergleich. Und du kannst es ruhig zugeben: Da ist guter Rat oft teuer, denn schnell wird man ins Abseits geschoben, sobald Vergleiche mit toten Kindern, abgehackten Gliedmaßen oder israelischen Raketenstellungen im Spiel sind. Aber das muss nicht sein! Die größte Stärke des Vergleichs ist auch seine größte Schwäche: Er ähnelt der Ausgangslage nur, ohne sie zu kopieren. Und denk mal scharf nach; warum darf man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen? Genau, weil Äpfel nicht identisch sind mit Birnen! Was das bedeutet? Wer Äpfel mit Äpfeln vergleicht, stellt gar keinen Vergleich an. Also gibt es zwischen dem Verglichenen und dem Vergleich mindestens einen Unterschied, und den kannst du dir jederzeit zu Nutze machen, um diesen fiesen SoWi-Studenten eins reinzuwürgen. Sehen wir uns dazu zwei Beispiele an:
"Wenn es in Ordnung wäre, Äpfel zu stehlen, dann wäre es auch in Ordnung, Birnen zu stehlen."
Denk über diesen Satz ruhig einige Minuten nach; du findest den Vergleich sicher. Wenn nicht, frag deinen Sitznachbarn, vielleicht kann er dir helfen. Du bist von dem Vergleich überzeugt? Dann pass mal auf; natürlich hat das Stehlen von Äpfeln nichts mit dem Stehlen von Birnen zu tun. Der Vergleich ist unsinnig, denn Äpfel sehen ja völlig anders aus als Birnen! Verstanden? Dann schauen wir uns jetzt ein lebensnäheres Beispiel an:
"Wenn es nicht erlaubt wäre, sich gegen einen angreifenden Pitbull zu verteidigen, weil der Hund nicht bewusst etwas Böses tun will, dann wäre es auch nicht erlaubt, sich gegen einen Wahnsinnigen mit einer Axt zu wehren, denn der weiß ja auch nicht, was er tut."
Nach der ganzen Lernerei weißt du sicher schon, was die einzig richtige Reaktion auf diesen Vergleich ist; Maßlose Entrüstung! Denn mit welchem Recht maßt sich Verfasser an, Verrückte mit deinem Hasso zu vergleichen, wo die beiden Fälle doch so verschieden sind! Hasso z.B. muss nur einmal im Jahr zum Wesenstest - diese Verrückten dagegen sind üblicherweise einem permanenten Wesenstest ausgesetzt. Du fragst dich jetzt vielleicht, ob diese Strategie immer aufgeht - ja, das tut sie! Denn in einem Analogieargument gibt es immer einen Unterschied zwischen den beiden dargestellten Situationen - und da kannst du angreifen!
To be continued.