Level Eins
Ins Licht stolpern.
Schlafen.
Aufwachen.
Schlafen.
Ich-Erwachen.
Laufen lernen.
Mit Papa und Mama spielen.
In den Urlaub fahren.
Geschwister kennenlernen.
Weinen, weil Papa den Fernseher ausgemacht hat.
Mit den Geschwistern spielen.
Spielplätze lieben.
Schäufelchen klauen und weinen, weil Mama schimpft.
Fremde Kinder mißtrauisch beäugen und dann doch mit ihnen spielen.
Von Mama zum Kindergarten gefahren werden.
Trotzig sein.
Eingeschult werden.
Merken, wie das ewige Kinderlächeln der Ernsthaftigkeit weicht.
Andere Menschen finden und verstehen, was ‚Beziehung‘ bedeutet.
Den modus operandi von Freundschaften ausloten.
Viel Lachen.
Im anderen sich selbst und das Fremde entdecken.
In der Schule gut oder schlecht sein.
Sich mit anderen raufen.
Hinfallen und weinen.
Die erste fünf/eins schreiben.
Sauer auf die Eltern sein.
Hormone im Blut haben.
Schmutzige Wörter lernen.
Sich von einigen Menschen wieder verabschieden, weil man auf eine andere Schule kommt.
Manchmal einsam sein und merken, wie beschissen das ist.
Das Sein des Wahnsinns oder den Wahnsinn des Seins verstehen.
Viel lesen.
Rücken an Rücken mit dem Anderen stehen.
Lernen zu lernen.
Sich über Lehrer lustig machen.
Ein schlechtes Gefühl haben, weil man die Hausaufgaben nicht gemacht hat.
Mädchen entdecken.
Plötzlich aufs Aussehen achten.
Musik und Klamotten kaufen, die alle kaufen.
Merken, wie blöd das ist, ausmisten.
Sich über Tamagotchis aufregen.
Einen Computer kaufen.
Zusammen mit anderen zocken.
Sich mit Leuten verkrachen und wieder vertragen.
Von alten Menschen Abschied nehmen.
Ernsthafte Partnerschaften eingehen.
Ziele und Vorstellungen entwickeln.
Die Welt nicht verstehen.
Sich auf andere verlassen können.
Parties entdecken.
In Discos gehen und nur noch über Mädels reden.
Aus Versehen viel zu viel trinken und nicht wirklich daraus lernen.
Erfahrungen machen.
Verzweifelt die Welt zum Teufel wünschen.
Alles ändern wollen.
Überlegen, was man später machen will.
Von der Schule gehen.
Überlegen, was man später machen will.
Zum Zivil/Wehrdienst herangezogen werden.
Sich anbrüllen/langweilen lassen.
Wieder nach Hause kommen.
Schreiben.
Wissen, was man jetzt machen will.
Ausziehen.
Eine Kosten/Nutzen-Rechnung schreiben.
Sich darüber ärgern, dass man nicht jedes Risiko mitgenommen hat.
Über Fehler lachen und dennoch nicht ihre Lehre vergessen.
Narben betrauern und allen unendlich dankbar sein.
Versuchen, sich zu erinnern.
Immer noch nicht wirklich wissen, was zählt.
Eine Ahnung haben.
Was bleibt noch?
Traurig aus dem Fenster sehen.
Und sich auf Level Zwei freuen.
Nie mehr stehen bleiben.
Jeder Schritt ein kleiner Sturz.
Vorwärts.
Die einzige Richtung.
Viel Glück. Und vielen Dank für die Einblicke.
Danke, und nicht vergessen: du lebst 😉
Level 2 ?
Darauf warte ich grade.
Mal schauen wie es weitergeht.
bin ich jetzt in level 2? oder irgendwo dazwischen?
Mindestens. Vermutlich eher ein wenig weiter 😉
Religiös gedacht könnte man auch sagen, du bist auf ‚Level REAL‘, das habe ich zwar aus nem Film geklaut, wird dadurch allerdings nicht falsch 😉