Die Fahrt zurück
Die Bahn passiert Städte, Dörfer, Höfe – Lichtinseln in der Dunkelheit – doch du siehst nur Schwarz, darauf fliehende Lichtflecken, schwindend, bald wie Punkte, bald ganz verloschen.
Die Waggons rattern über die Gleise, die Motoren dröhnen sonor, die Klimaanlagen rauschen gelangweilt, doch du hörst die feinsten Klänge von splitterndem Glas und die Stimme von Tausend Toten, ihr monotones Schweigen.
Im Fenster spiegelt sich, hart vom Kunstlicht, ein Gesicht.
Du siehst keinen Mund,
du siehst keine Augen.
Was du siehst?
Einen Lichtfleck, schwindend, fast verschlungen.
Der Zug fährt nach Rostock,
du fährst ins Dunkel.
Das monotone Rollen der Räder begleitet dich.
Zurück an den Anfang.
Zurück ans Ende.
Im Fenster spiegelt sich, hart vom Kunstlicht, kein Gesicht.
Du siehst Augen,
du siehst einen Mund.
Was siehst du?
Im Fenster spiegelt sich kein Gesicht.
Die Räder rollen ratternd weiter.
Der Zug fährt rückwärts.
P.S. Hej bad_indicator, ich hoffe du siehst dieses Weiterdenken deines Gedichtes nicht als eine Art Diebstahl an. Ich will dir hiermit nicht sagen dein Text sei unvollkommen. Es ist vielmehr eine Antwort, eine Reflexion, mehr als ein Widerhall wahrscheinlich – kein Änderungsvorschlag! Auf jeden Fall möchte ich dir für die Inspiration danken.
Hey Overclouded Tangle, das ist echt gut! Vielen Dank, eine schöne andere Variante. Sprachlich in gewisser Hinsicht eleganter als mein Text, aber ich mag beide 🙂